Mimi Plumb, Highway 4, aus der Serie The White Sky, 1975
© Mimi Plumb

Deutsche Börse Photography Foundation


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Die Ausstellung RAY Echoes Memory zeigt sieben internationale künstlerische Positionen, die sich mit der Rolle von Fotografie als Erinnerungsträger auseinandersetzen. In ihren Werken hinterfragen die Künstler*innen, wie anhand fotografischer Bilder fehlende oder unscharfe Erinnerungen (wieder-) hergestellt werden können. Sie visualisieren, wie elastisch unser Gedächtnis in der Speicherung und Reproduktion von Vergangenem ist und zeigen auf, wie Gesehenes verblasst und durch neue Bilder ersetzt wird.

So sucht die deutsche Künstlerin Johanna Schlegel in ihrer Serie „memories I don’t have“ nach einer Möglichkeit, fehlende Erinnerungen ihrer Kindheit zu visualisieren. Durch die chemische Bearbeitung von Fotografien aus ihrem Familienalbum lässt sie Unschärfen auf den Bildoberflächen entstehen, die die Leerstellen in ihrem Gedächtnis zum Ausdruck bringen. Das Gefühl der Beklemmung und klimatischen Bedrohung, das die amerikanische Künstlerin Mimi Plumb mit den Erinnerungen an ihre Jugend im kleinstädtischen Walnut Creek an der US-amerikanischen Westküste verbindet, durchdringt auch die kühlen Fotografien ihrer Serie „The White Sky“. Die Verbindung von verschiedenen Zeitebenen und Erzählungen stellt die deutsche Künstlerin Jana Bissdorf in ihrer Werkgruppe„Wege zum Glück“ her, für die sie gefundene Schwarzweißaufnahmen mit eigenen Farbfotografien physisch zusammenfügt und so neue Assoziationsräume zwischen Gegenwart und Vergangenheit schafft. In der gemeinsam mit Lee Shulman, dem Begründer des Anonymous Project, geschaffenen Serie „Being there“ platziert sich der senegalesische Künstler Omar Victor Diop nachträglich in die Schnappschüsse einer weißen US-amerikanischen Mittelschicht der 1950er und 1960er Jahre mit so viel spielerischer Leichtigkeit und Ironie, dass sich die politische Botschaft der Werkgruppe nicht unmittelbar offenbart. In ihrer Arbeit „Her-Story“ lässt die südafrikanische Künstlerin Lebohang Kganye die Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter aufleben, indem sie deren Bilder aus den Familienalben mit Selbstportraits in der Kleidung ihrer Mutter überlagert. Mittels künstlicher Intelligenz kreiert die britische Künstlerin Maisie Cousins in „Walking back to happiness“ Bilder von Kindheitserinnerungen, die nicht fotografisch festgehalten wurden, in diesem Fall die eines Vergnügungsparks, den sie öfter besuchte.Das Werk der französischen Künstlerin Sophie Calle kreist auf vielfältige Weise um Fragen der Erinnerung und Vergänglichkeit sowie damit verbundenen Leerstellen. In berührenden Bild- und Textkombinationen teilt sie ihren damit verbundenen inneren Monolog. Die Befragung von Vergänglichkeit durch das Medium Fotografie findet sich auch in den Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers Nicholas Nixon, der seine Frau Bebe und ihre drei Schwestern in der beeindruckenden Serie „The Brown Sisters“ von 1975 bis 2022 jedes Jahr gemeinsam portraitiert hat.

The Cube Mergenthalerallee 61 65760 Eschborn

Öffnungszeiten
    Besuche im Rahmen von Führungen mit Voranmeldung über die Website und am Open Saturday (14. September) ohne Voranmeldung

Eintritt frei

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