Nachlass Emilia ‚Milli‘ Bau 01
© Sammlung Weltkulturen Museum

MILLI BAU. 5000 km bis Paris


Kunstforum TU Darmstadt

Die Ausstellung im TU Kunstforum und im öffentlichen Raum Darmstadts würdigt erstmals in diesem Umfang das Schaffen der Journalistin und Fotografin Milli Bau (*1906 Darmstadt–✝2005 ebd.). Aus dem weitreichenden Nachlass Milli Baus, mit mehr als 6.000 Dias und Fotografien, ist eine prägnante und intime Werkschau zu ihren Reisen sowie zu der Frau hinter der Kamera entstanden. In Zusammenarbeit haben Julia Reichelt, Leiterin des TU-Kunstforums, und Alice Pawlik, Kustodin am Weltkulturen Museum Frankfurt, die Ausstellung kuratiert.

„Dann werde ich ein Zugvogel, ein Nirgendszuhause, ein Mensch, der flüchtig ist auf der Erde.“ (Milli Bau)

Milli Bau nimmt 1949 als einzige Frau an einer dreijährigen Südamerika Expedition teil, reist später im umgebauten VW Bus allein durch die ganze Welt. Ihre eindrucksvollen Fotografien, von denen etwa 800 in der Ausstellung zu sehen sind, bezeugen die mehr als 40 Reisen, die Bau ab 1948, später als Feuilleton-Publizistin der Hamburger ‚Welt‘, unternommen hat. Sie sind ein Zeichen für Weltoffenheit und Kulturverständigung – und ein beeindruckendes Zeugnis einer emanzipierten, unerschrockenen und neugierigen Frau im Deutschland der 50er Jahre und darüber hinaus.

Sie bereist unter anderem Nordafrika, Pakistan, Indien, China, Ägypten, Sri Lanka, Türkei und den Iran. Ab 1967 lebt sie sieben Jahre in Teheran. Noch im Alter von 88 Jahren durchquert sie Sibirien. All diese Reisen hält sie mit ihrer Rolleiflex in Fotografien fest: Einblicke in eine Welt, die man im Westen so nicht kannte und die es heute so nicht mehr gibt.

Flankierend zur Ausstellung im TU Kunstforum findet vom 4. Juni bis 30. August 2024 im Stadtarchiv Darmstadt die Begleitausstellung „Mit der Schreibmaschine um die Welt – aus dem Nachlass von Milli Bau“ statt